Aufnahme vom 23. April 2017.
@laStaempfli, @sms2sms und @moritzklenk sprechen heute nach längerer Pause über Wissenschaft und Religion, über Diesseits und Jenseits, Gesellschaftstheorie und Institutionen, Ideologie und die Macht der Zahl, Orte der Wahrheit und ihr Verfahren, über die Beschissenheit der Dinge, Löschen von Unterscheidungen, Kritik, Leben und Tod, eben das Übliche.
Ihr Lieben von der „Gottsucherbande“!
Wenn Ihr wüsstet, wie schwer es mir war, euch zuzuhören, da ich schon bei der Themenstellung ahnte, wie verwundet – auch im Sinne von verletztend – die Fragestellung angelegt ist:
Welche Machtgeilheit steckt doch in der Anmaßung zwei Worte, zwei Begriffe zu nehmen, hinter denen sich sehr schwierig zu fassende Phänomene verbergen – von denen nicht mal klar ist, ob es sich überhaupt um zwei gegensätzliche Phänomene handelt – und dann noch anzunehmen (Stefan), diese wie Objekte vergleichen zu können.
Da ist es fast ein Wunder wenn Stefan so interessante Fragen, wie die nach der Individualität ( behandelt u.a. von M. Foucault im Spätwerk) rausarbeitet, auf die aber nicht eingegangen wird.
In dem Nennen der Namen – Wissenschaft/Religion – ist das Wissen ignoriert, das in dem ersten Gebot gefasst wurde: Gib Gott keinen Namen und wenn, gib ihm 100 Namen. (Auslegung der Israelis).
Wenn Regula die Machtfrage stellt, ist sie zu allererst auf die Ermächtigung anzuwenden, die geschieht, geht jemand von Wissenschaft und Religion unhinterfragt aus, vergleicht und beurteilt diese auch noch.
Die wirklich sehr aufwendige Frage, wie diese Phänomene heute auf den verschiedensten Ebenen ( in der öffentlichen Meinung, als Institution, eingegangen in die rechtlichen Strukturen, individual–psyschologisch, als sich wechselseitig Ersetzendes, als geschichtlich Wirkmächtiges, als Vordergründigkeit für Hintergründe, als blinder Fleck und und und ) wirken, kann so nie erfasst werden, gerät man im Vergleichen doch immer in die Antinomie-Falle.
Es ist dumm, naiv, gepaart mit einem ungeheueren Macht- und Verfügungsanspruch mit so großen Gebilden hantieren zu wollen, ( hier würde Stefan üblich den Buchdruck und Journalismusvorwurf einbringen) ohne vorher diese mit aller Vorsicht anzusehen, wie und wo diese Bomben scharf gemacht wurden, wer und wo hier wie schläft?
Wie kann bei solch umfassenden Gebilden gesichert davon ausgegangen werden über was jeweils gesprochen wird?
Auch der Versuch von Moritz, den Zweien eine Drei anzufügen in Form der Frage nach der Wahrheit, muss scheitern, wird doch nur ein vergleichender Parameter eingeführt, anhand dessen wiederum Phänomene verglichen werden, die sich gewendet sofort in ihr Gegenteil verwandeln, z.B.:
Zuerst wird behauptet, in der Wissenschaft käme es mehr auf die Methode an, in der Religion eher auf das Ziel und dann muss zugeben werden, dass gerade in der Religion, in Form von Theologie der Zweifel konstituierend ist, während die Wissenschaft in Gestalt der Wissenschaftsloby vom Wahrheitsanspruch der Wissenschaft ausgeht!
Könntet Ihr denn einmal etwas bescheidener und umsichtiger an Phänomene herangehen, müsst Ihr immer als Übergötter auftreten, die mit dem Weltgeschehen zu hantieren vermögen.
Genau genommen läuft so eine Ermächtigung letztlich auf Gewalt hinaus, da, wenn die Welt nicht so ist, wie man sie sich im Geist richtet, muss diese halt so zurechtgerichtet werden.
Es ist schon klar, dass ich jetzt auch ungeheuer anmaßend bin!
Günter Lierschof